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Business Orchestration and Automation Technologies (BOAT): Ein Leitfaden für Automatisierungsverantwortliche

Wie die Konsolidierung der Automatisierungstechnologie einen interessanten aufstrebenden Markt schafft — und den Reifegrad der Automatisierung erhöht

Einführung in BOAT

Mit der zunehmenden Automatisierung wird dieses Thema auch für Unternehmen immer komplexer. Laut dem Bericht Stand der Prozessorchestrierung 2024 sehen mehr als die Hälfte der Führungskräfte in IT- und anderen Fachabteilungen eine Zunahme der Komplexität aufgrund von Prozessen, die sich über mehrere Systeme erstrecken. Darüber hinaus geben 62 % der Befragten an, dass veraltete Technologien dem Erreichen ihrer Automatisierungsziele im Wege stehen.

Zwischen Legacy-Systemen und den vielen anderen Technologien, die an der Automatisierung beteiligt sind, kann es schwierig sein, Transparenz und Kontrolle über den End-to-End-Prozess zu erhalten. Hier kommt die Prozessorchestrierung ins Spiel, um die verschiedenen Endpunkte eines Geschäftsprozesses zu koordinieren. Die Prozessautomatisierung integriert meist gängige Tools zur Automatisierung von Aufgaben, wie unter anderem Customer Relationship Management (CRM), Enterprise Resource Planning (ERP), robotergesteuerte Prozessautomatisierung (RPA) und IT-Service-Management (ITSM). Sie kann aber auch manuelle Aufgaben zusammen mit anderen Geräten und Systemen (einschließlich Legacy-Systemen) orchestrieren.

Was ist der Unterschied zwischen einer Aufgabe und einem End-to-End-Geschäftsprozess?

Die meisten Automatisierungstools (z. B. RPA) sind für die Automatisierung einzelner Aufgaben oder eines kleinen Bereichs von Aufgaben konzipiert. Ein komplexerer Geschäftsprozess hingegen umfasst eine Reihe von Aufgaben, die über mehrere Endpunkte (z. B. Personen, Systeme und Geräte) hinweg orchestriert werden. Stellen Sie sich beispielsweise einen Geschäftsprozess zur Genehmigung von Hypotheken vor. Dazu gehören Aufgaben wie die Online-Erfassung eines Hypothekenantrags, die Überprüfung der Identität und der Finanzdaten, die Bonitätsprüfung, die Risikobewertung, die Durchführung von manuellen Kontrollen und vieles mehr, bevor der Kunde am Ende des Prozesses eine Entscheidung über seinen Antrag erhält. Einige Aufgaben innerhalb eines vollständig orchestrierten End-to-End-Geschäftsprozesses können parallel zueinander ablaufen und folgen in der Regel einer bestimmten Logik.

Unternehmen müssen ihre End-to-End-Geschäftsprozesse ganzheitlich betrachten, um ihre eigene interne Effizienz und das Kundenerlebnis zu verbessern. Wenn ein Prozess nicht funktioniert oder ineffizient ist, kann dies zu Umsatzeinbußen oder Kundenabwanderung führen. Die Prozessorchestrierung spielt eine entscheidende Rolle bei der Sicherstellung, dass Geschäftsprozesse erfolgreich ablaufen.

Vor Kurzem hat Gartner als Vordenker in diesem Bereich das Konzept der Prozessorchestrierung mit einer neuen Kategorie integrierter Lösungen namens Business Orchestration and Automation Technologies (BOAT) einen Schritt weitergebracht.

What is BOAT?

Business Orchestration and Automation Technologies (BOAT) werden von Gartner definiert als „eine Kategorie von Softwaretechnologie, die es Unternehmen ermöglicht, Geschäftsprozesse umfassend zu automatisieren und zu orchestrieren und gleichzeitig mehrere IT-Systeme über die jeweiligen Integrationsmethoden hinweg zu verknüpfen. Wir bezeichnen diese Technologie als Business Orchestration and Automation-Plattform, kurz BOAT.“ 

Im Zuge der Konsolidierung des Markts für Automatisierungstools integriert eine BOAT-Plattform die Funktionen von Tools wie Geschäftsprozessautomatisierung (BPA), RPA und Integrationsplattformen-as-a-Service (iPaaS) in einer einzigen Lösung. BOAT-Plattformen können auch dabei helfen, KI durch die Orchestrierung von KI-Endpunkten über einen End-to-End-Prozess zu operationalisieren. In einigen Fällen kann eine BOAT-Plattform deterministische Prozesse (bei denen die Ergebnisse im Voraus abgebildet und klar definiert sind) mit nicht-deterministischen KI-Agenten (die mit oder ohne menschliche Zustimmung Maßnahmen ergreifen oder Entscheidungen treffen können) verbinden.

boat

¹Gartner, „Quick Answer: Beyond RPA, BPA and Low Code — The Future Is BOAT“, von Saikat Ray, Keith Guttridge, Akash Jain, Sachin Joshi, Arthur Villa, 11. Juli 2024. GARTNER ist eine eingetragene Marke und Dienstleistungsmarke von Gartner, Inc. und/oder seinen Tochtergesellschaften in den USA und international und wird hier mit Genehmigung verwendet. Alle Rechte vorbehalten.

Eine BOAT-Plattform ist eine leistungsstarke Möglichkeit für Unternehmen, eine breite Palette von Geschäftsprozessen zu orchestrieren und mit den Tools ihrer Wahl zu automatisieren. Doch nicht alle Orchestrierungstechnologien sind gleich. Echte Prozessorchestrierungsfunktionen sind für die Bereitstellung einer End-to-End-Automatisierung von entscheidender Bedeutung und helfen den Teams, sowohl die Verwaltungskomplexität als auch Silos zu vermeiden, die in der Regel innerhalb unterschiedlicher Automatisierungstechnologien bestehen.

Schauen wir uns BOAT genauer an — warum es so wichtig ist und wie Sie entscheiden können, ob es für Ihr Unternehmen das Richtige ist.

Die Konvergenz der Automatisierungstechnologie

Was sind die Vorteile von Orchestrierungs- und Automatisierungstechnologien?

BOAT-Plattformen verändern die Art und Weise, wie Unternehmen die Automatisierung angehen, indem sie ein Framework für die Verwaltung und Skalierung von Geschäftsprozessen bieten. Die Prozessorchestrierung ist das Herzstück von BOAT und integriert nahtlos verschiedene Automatisierungsmethoden, wie etwa APIs, RPA, Microservices, KI/Agenten und mehr. Diese Orchestrierung sorgt für eine effektivere End-to-End-Automatisierung und reduziert die Komplexität, die durch das problematische Handling mehrerer Tools entsteht. Durch die Orchestrierung der Konnektivität über einen End-to-End-Prozess verbessert BOAT die Prozesseffizienz und -flexibilität und kann auch die Implementierung von Automatisierungslösungen beschleunigen.

Ein weiterer entscheidender Vorteil von BOAT ist seine Konzentration auf die Konsolidierung. Es führt die fragmentierten Automatisierungstools in einer einheitlichen Plattform zusammen. Dadurch werden der operative Overhead reduziert, der Aufwand für die Anwendung verringert und die Lizenzkosten minimiert. Die Konsolidierung verbessert auch die Benutzerfreundlichkeit, da eine einzige Plattform viel einfacher ist als die Arbeit mit unterschiedlichen Systemen. Für Unternehmen, die mit der Ineffizienz mehrerer unzusammenhängender Tools zu kämpfen haben, bietet BOAT insofern einen integrierten Ansatz, der zu erheblichen Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen führen kann.

BOAT als Katalysator für KI und zukünftiges Wachstum

BOAT-Plattformen eignen sich auch hervorragend für den Einsatz von KI, da sie als Speicher für einheitliche Metadaten fungieren, die fortschrittliche KI-Funktionen wie die agentenbasierte KI unterstützen (später genauer ausgeführt). BOAT konsolidiert Daten und Prozesseinblicke über verschiedene Systeme hinweg, wodurch das Ziel der intelligenten Automatisierung leichter zu erreichen ist. Viele Unternehmen streben danach, mit der Zeit intelligentere, autonomere Workflows einzuführen. Für Unternehmen, die mit Herausforderungen bei der Integration, Skalierbarkeit und Strategieausrichtung konfrontiert sind, kann BOAT die Struktur und Skalierbarkeit bieten, um ihre Automatisierungsbemühungen voranzutreiben. Dies liegt daran, dass BOAT Teams die Möglichkeit gibt, sowohl manuelle als auch maschinelle Aufgaben innerhalb einer einheitlichen Prozessorchestrierungs- und Automatisierungsplattform zu verwalten.

Letztendlich ist BOAT ein Instrument für die Zukunftssicherung. Da sich die Automatisierungslandschaft in Richtung intelligenter, autonomer Systeme entwickelt, bietet BOAT Unternehmen die für ihre Weiterentwicklung erforderliche Infrastruktur.  Die Mischung aus Orchestrierungs-, Konnektivitäts- und KI-Funktionen stellt sicher, dass Unternehmen auch dann wettbewerbsfähig bleiben, wenn sich das Geschäftsumfeld (und damit die zugrundeliegende Technologie) ändert. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass eine modulare Architektur für Unternehmen, die ihren Reifegrad der Automatisierung erhöhen wollen, unerlässlich ist. Diese Teams führen oft schrittweise die jeweils besten Funktionen ein, die sie zum Erreichen ihrer Geschäftsziele benötigen, und verlangen die Flexibilität einer modularen Plattform.

Weshalb entwickelt sich der Markt in Richtung BOAT?

Die meisten Automatisierungsherausforderungen ergeben sich heute aus einer Kombination von rasanten technologischen Fortschritten und den zunehmenden technischen Schulden, mit der Teams konfrontiert sind, wenn sie versuchen, verschiedene Automatisierungstools zu integrieren und zu skalieren. Diese Herausforderungen unterstreichen den Bedarf an ganzheitlichen, orchestrierten Ansätzen wie BOAT.

Isolierte Automatisierungstools

Im Laufe der Jahre haben viele Unternehmen ein Wirrwarr von Tools angesammelt — darunter RPA, iPaaS, BPM und Low-Code-Plattformen — was zu unzusammenhängenden, isolierten Implementierungen geführt hat. Diesen Systemen fehlt es an Kohärenz, sodass sie eine verworrene Architektur bilden. Kundenspezifische KI-Lösungen oder eigenständige Automatisierungstools innerhalb von SaaS-Produkten arbeiten ebenfalls unabhängig voneinander, was die Herausforderungen der Integration noch komplexer macht.

Innovationstempo

Neue Entwicklungen wie generative KI und agentenbasierte KI treten in schnellen, unvorhersehbaren Wellen auf. Unternehmen tun sich oft schwer damit, herauszufinden, welche Innovationen einen nachhaltigen Wert für sie schaffen. Ihren bestehenden Automatisierungsinfrastrukturen fehlt es oft an der Anpassungsfähigkeit, um modernste KI-Technologien zu integrieren. Mit anderen Worten: Die Option, KI einfach in ein bestehendes Automatisierungssystem „einzubauen“, kann zu komplex sein, die technischen Schulden erhöhen und den Wert der KI für dieses System begrenzen.

Verwaltung und Governance

Die Aktualisierung unterschiedlicher Automatisierungstools bindet erhebliche IT-Ressourcen und erhöht den Wartungsaufwand. Ganz zu schweigen davon, dass eine über mehrere Tools verteilte Automatisierung es schwierig macht, eine durchgängige Transparenz von Workflows und Geschäftsprozessen zu erreichen. Ohne die richtige Governance können KI- und Automatisierungstools zu unbeabsichtigten Ergebnissen führen — oder gar zu riskanten Compliance-Problemen.

Probleme mit Skalierbarkeit und Resilienz

Herkömmliche, isolierte Systeme lassen sich nur schwer effektiv skalieren. Vielen aufgabenorientierten Automatisierungstools fehlt die Fähigkeit, sich nahtlos in End-to-End-Geschäftsprozesse zu integrieren, was zu Ineffizienzen und Engpässen in den Geschäftsprozessen führt. Infolgedessen sind Unternehmen oft nicht in der Lage, ihre Automatisierungskompetenzen weiterzuentwickeln, weil sie zu beschäftigt mit der Pflege ihrer bestehenden Systeme sind.

Mangelndes Alignment zwischen Unternehmen und IT

Die Abstimmung zwischen Fachabteilungs- und IT-Teams ist wichtig, aber oft schwierig. Ohne einen gemeinsamen Framework oder eine gemeinsame Sprache können Missverständnisse zwischen diesen Teams den Fortschritt verzögern. Standards wie BPMN und DMN helfen, dieses Manko auszuräumen, indem sie eine klare, standardisierte Kommunikation zwischen den Teams ermöglichen.

BOAT-Plattformen wurden entwickelt, um diese Herausforderungen zu meistern, indem sie eine einheitliche Automatisierungsumgebung bieten. Durch die Konsolidierung von Tools und die Bereitstellung einer kohärenten Orchestrierungsschicht minimiert BOAT den Overhead für die Wartung fragmentierter Systeme. Die zentrale Steuerung gewährleistet, dass die Prozesse transparent, sicher und regelkonform sind. 

In Kombination mit Cloud-nativen und modularen Architekturen ermöglichen BOAT-Plattformen eine effiziente Skalierung und Anpassung an zukünftige technologische Entwicklungen. Dank eingebetteter Intelligenz- und Orchestrierungsfunktionen können Teams KI für eine sinnvolle, kontrollierte Automatisierung nutzen. 

Der rasche technologische Wandel und die Belastung durch technische Schulden haben dazu geführt, dass herkömmliche Automatisierungskonzepte nicht mehr tragfähig sind. BOAT-Plattformen hingegen stellen den nächsten Schritt in der Entwicklung der Automatisierung dar, indem sie die Stärken bestehender Tools in einem einheitlichen Framework vereinen, der Agilität, Skalierbarkeit und eine echte Unternehmenstransformation ermöglicht.

Wie sieht die richtige Prozessarchitektur für BOAT aus?

Das Herzstück von BOAT ist die Prozessorchestrierung — eine entscheidende Fähigkeit, die verschiedene Automatisierungsendpunkte in nahtlose End-to-End-Geschäftsprozesse integriert. In dem untenstehenden Prozessarchitekturdiagramm bildet die Prozessorchestrierung das Fundament. Sie stellt sicher, dass alle Menschen, Systeme und Geräte innerhalb eines automatisierten Geschäftsprozesses effektiv arbeiten. Darüber hinaus gibt die Prozessorchestrierung den Teams die Kontrolle über ihre Automatisierungsbemühungen und bietet eine einheitliche Sicht auf ihre End-to-End-Geschäftsprozesse, um Transparenz, Governance und Effizienz zu verbessern.

Die Prozessorchestrierung kann Unternehmen dabei helfen, einige der oben genannten allgemeinen Automatisierungsherausforderungen zu vermeiden, wie z. B. zunehmende technische Schulden durch fragmentierte Tools und den verminderten Wert von isolierten Automatisierungslösungen. Mit anderen Worten: Eine einheitliche Prozessorchestrierungsschicht kann Ihren Automatisierungsaufwand optimieren und zukunftssicher machen.

Was sind die Hauptstärken der Prozessorchestrierungsfunktionen in BOAT?

  • Modularität: Modulare Architektur zur Unterstützung anpassbarer, flexibler Prozesse
  • Skalierbarkeit und Resilienz: Cloud-native Infrastruktur für die Abwicklung umfangreicher, geschäftskritischer Prozesse
  • Eingebettete Intelligenz: Integration von KI für Entscheidungsfindung, Aufgabenautomatisierung und intelligente Dokumentenverarbeitung
  • Orchestrierung von KI: Orchestrierung von KI-Endpunkten und -Agenten (mit variablen und objektiven Ergebnissen) neben deterministischer Automatisierung und manuellen Aufgaben.
  • Standardisierung: Verwendung von BPMN (Business Process Model and Notation) und DMN (Decision Model and Notation) zur Erleichterung der funktionsübergreifenden Zusammenarbeit und Konsistenz
critical task automation capabilities diagram

Ausgehend davon kann man sich mit den anderen wichtigen Funktionen zur Aufgabenautomatisierung befassen, wie im obigen Diagramm dargestellt:

Manuelle Kontrollfunktionen integrieren die menschliche Entscheidungsfindung in automatisierte Workflows und stellen sicher, dass Szenarien, bei denen viel auf dem Spiel steht, bei Bedarf überprüft und genehmigt werden.

Entscheidungsautomatisierung, unterstützt von DMN, bettet wiederholbare, regelbasierte Entscheidungen in Workflows ein und ermöglicht so schnellere und konsistentere Geschäftsprozesse.

Konnektivität durch eine modulare Architektur ermöglicht die nahtlose Integration von Automatisierungstechnologien in bestehende Technologie-Stacks und bietet Teams volle Transparenz über End-to-End-Prozesse — bei gleichzeitiger Flexibilität, einzelne Komponenten auszutauschen oder aufzurüsten, ohne das System zu stören.

Intelligente Dokumentenverarbeitung (IDP) repliziert manuelle Aufgaben mithilfe von KI und maschinellem Lernen, um Informationen aus Dokumenten zu klassifizieren, zu extrahieren und zu verarbeiten, wodurch Fehler minimiert und Arbeitsabläufe beschleunigt werden.

Robotergesteuerte Prozessautomatisierung (RPA) wandelt isolierte Aufgabenautomatisierung in umfassende Workflows um, indem Bots direkt in orchestrierte Geschäftsprozesse eingebettet werden. Dadurch wird sichergestellt, dass Legacy-Systeme integriert werden können, ohne APIs offenlegen zu müssen.

Darüber hinaus sollte eine BOAT-Plattform die Flexibilität bieten, sich mit bestehenden Geschäftslösungen zu verbinden. Zum Beispiel gibt es auf dem Camunda Marketplace eine umfangreiche Bibliothek von Konnektoren zur Integration verschiedener Anwendungen, von OpenAI bis Salesforce. Ein schnell wachsender Pool von Lösungskonzepten, die auf realen Projekten beruhen, unterstützt die Lösungsentwicklung zusätzlich. Einige bieten wiederverwendbare Prozessmuster, zum Beispiel KI-gestütztes Routing von Kundenanfragen. 

Andere umfassen komplette Geschäftsprozesslösungen, einschließlich BPMN-Prozessmodelle, DMN-Entscheidungstabellen und Aufgabenformulare. Die Lösung Prozessorchestrierung für SAP beispielsweise integriert S/4HANA und ECC in Camunda-Prozesse und ermöglicht es SAP-Anwendern, in die von Camunda orchestrierten End-to-End-Prozesse eingebunden zu werden, während sie in ihrer gewohnten SAP-Umgebung bleiben.

KI in BOAT: Verbesserte Automatisierung durch eingebettete Intelligenz

Generative und agentenbasierte KI verändern die Prozessautomatisierung. Generative KI, die auf umfangreichen Sprachmodellen basiert, beschleunigt die Prozesskonzeption, indem sie natürliche Sprache in BPMN-Modelle übersetzt, die Dokumentation rationalisiert und Entscheidungshilfen bietet. Tools wie Camunda Copilot machen es zum Beispiel einfach, KI-gestützte Vorschläge schnell in Prozesskonzeptions- und Automatisierungsworkflows einzusetzen, insbesondere bei Branchen, in denen Schnelligkeit und Präzision entscheidend sind.

Agentenbasierte KI geht noch einen Schritt weiter, indem sie Systeme in die Lage versetzt, autonom zu handeln, Entscheidungen spontan zu treffen und Workflows in Echtzeit anzupassen. Diese Flexibilität ist besonders wertvoll in dynamischen Einsatzszenarien wie der Umleitung von Logistik oder der Priorisierung von Kundenanfragen. Die Komplexität der agentenbasierten KI birgt jedoch auch echte Risiken, insbesondere dann, wenn die Entscheidungsfindung als „Black Box“ funktioniert und wenig Transparenz oder Überprüfbarkeit bietet.

 

Unternehmen sollten mit agentenbasierter KI vorsichtig sein, insbesondere bei unternehmenskritischen Geschäftsprozessen und in stark regulierten Branchen. Bei KI-Agenten besteht die Gefahr, die Compliance zu verkomplizieren, operative Risiken zu schaffen und letztlich das Vertrauen der Kunden aufs Spiel zu setzen. Ein besserer Ansatz kombiniert die Anpassungsfähigkeit der agentenbasierten KI mit deterministischen Frameworks wie BPMN und stellt sicher, dass die KI im richtigen Verhältnis zum Risiko eingesetzt wird, sodass Maßnahmen und Entscheidungen nachvollziehbar und begründbar sind und regulatorischen Anforderungen entsprechen.

 

Suchen Sie daher nach einer BOAT-Plattform, die ein Gleichgewicht zwischen Innovation und Kontrolle durch KI herstellt. Generative KI kann die Prozesskonzeption beschleunigen, während agentenbasierte KI eine autonome Entscheidungsfindung ermöglicht. Gemeinsam ebnen sie den Weg für vorausschauende und adaptive Workflows, die Prozesse dynamisch optimieren. Durch die Einbettung von agentenbasierter KI in deterministische Strukturen können Unternehmen das Potenzial von KI erschließen und gleichzeitig die Transparenz und Verantwortlichkeit bewahren, die sie benötigen, um wertvolles Vertrauen zu gewinnen.

FEATURED STORY

BOAT-Anwendung in der realen Welt: Atlassian

Weitere Informationen über die geschäftlichen Effekte der Prozessorchestrierung bei Atlassian finden Sie hier.

Auf der CamundaCon New York 2024 beleuchteten Davish Shah, Intelligent Automation Platform Architect bei Atlassian, und Senjam Sarpal, Finance Tech Lead, die bedeutenden Auswirkungen von BOAT auf ihr Unternehmen. Das Unternehmen hat ein Center of Excellence (CoE) gegründet, das für Prozessorchestrierung zuständig ist und maßgeblich dazu beigetragen hat, Innovationen und kontinuierliche Verbesserungen in verschiedenen Abteilungen wie Finanzen, Handel, Marketing und Kundensupport voranzutreiben. 

Die Zusammenarbeit zwischen Atlassian und Camunda begann im April 2020 und führte zur Einführung von über 16 auf Camunda basierenden Anwendungen, die mehr als 100 Millionen Entscheidungsinstanzen und 65 Millionen Prozessinstanzen verarbeiten. Das CoE konzentriert sich dabei auf vier zentrale Säulen: Kommunikation, Tools, Befähigung und Lösungsbereitstellung. Dieser strukturierte Ansatz hat die Prozesse optimiert und die Effizienz in der gesamten Organisation erhöht. 

Ein besonders hervorzuhebendes Beispiel ist der geschäftliche Anwendungsfall „Shoplassian“. Atlassian nutzt die Prozessorchestrierungskompetenz von Camunda, um die Nutzererfahrung zu verbessern und die Beschaffungsprozesse für sein Produktangebot zu optimieren. Diese Initiative zeigt, wie BOAT es Atlassian ermöglicht hat, komplexe Workflows zu automatisieren, manuelle Eingriffe zu reduzieren und die betriebliche Effizienz insgesamt zu verbessern.

Woher weiß man, ob BOAT die richtige Automatisierungsstrategie für das Unternehmen ist?

Eine BOAT-Strategie könnte das Richtige für Ihr Unternehmen sein, wenn Sie von den in diesem E-Book beschriebenen Herausforderungen der Unternehmensautomatisierung frustriert sind. Diese reichen von technischen Schulden über isolierte Implementierungen, die Wachstum und Skalierung behindern, bis hin zur Unfähigkeit, mit den Anforderungen des Wettbewerbs oder dem Tempo der KI-Innovation Schritt zu halten.

Überlegen Sie, welche Automatisierungstechnologien Sie bereits einsetzen. Wenn in Ihrem Unternehmen eine fragmentierte Automatisierungstechnologie vorherrscht, die aus mehreren Tools besteht, kann BOAT Sie bei der Konsolidierung und Orchestrierung Ihrer End-to-End-Geschäftsprozesse unterstützen. Denken Sie dabei nicht nur an Ihren heutigen, sondern auch an Ihren zukünftigen Automatisierungsbedarf. So kann es beispielsweise notwendig sein, einen KI-gestützten Ansatz zu verfolgen, um die Effizienz zu verbessern und Ihren Automatisierungsaufwand zu skalieren. Eine BOAT-Plattform kann die Innovation der KI mit den strukturierten, vorhersehbaren Geschäftsprozessen, die die Grundlage der erfolgreichen Automatisierungsstrategie Ihres Unternehmens bilden, in Einklang bringen.

Denken Sie vor allem daran, dass die Prozessorchestrierung die Grundlage dafür ist, die Vorteile einer BOAT-Strategie voll auszuschöpfen. Entscheiden Sie sich möglichst für eine Lösung, die auf die End-to-End-Orchestrierung von Geschäftsprozessen spezialisiert ist, damit Sie eine langfristige Wertschöpfung aus Ihren automatisierten Prozessen ziehen können. Unternehmen, die bei der Prozessorchestrierung erfolgreich sind, haben ihr Kundenerlebnis verbessert, ihre eigenen Abläufe rationalisiert und Kosten gesenkt. Mit einer effektiven BOAT-Strategie können Sie die Vorteile der Prozessorchestrierung schon heute nutzen und gleichzeitig die KI-Intelligenz einbetten, die den zukünftigen Erfolg der Automatisierung vorantreiben wird.

Vereinbaren Sie einen Termin für eine individuelle Demo über die Prozessorchestrierungs- und -automatisierungsplattform von Camunda.