Das Eidgenössische Institut für geistiges Eigentum (IGE) mit Sitz in Bern ist die Anlaufstelle für die gewerblichen Schutzrechte (Marken, Patente und Designs) in der Schweiz sowie teilweise auch für die entsprechenden internationalen Anmeldungen. Es prüft die nationalen Hinterlegungsgesuche, erteilt gewerbliche Schutzrechte und verwaltet diese. Seit 2014 setzt das IGE Camunda für die Ausführung ihrer Kernprozesse im Bereich Schutzrechtsverwaltung ein. Das folgende Interview führten wir mit dem zuständigen Projektleiter, Jürgen Horwath.
»Wir hatten eine proprietäre Lösung zur Ausführung von Geschäftsprozessen. Die Kommunikation zwischen der Fachseite und der IT war sehr schwierig. Die Komplexität und Kosten einer Prozessumsetzung waren sehr hoch. Der Betrieb der Prozesse und die Entwicklung von Änderungen und Verbesserungen waren schwierig und hingen vom Know-how spezifischer Personen ab. Wir haben komplexe Geschäftsprozesse, die sich häufig ändern, und generell sehr komplexe Sicherheitsanforderungen, deren Einhaltung schwer zu überwachen war. Um eine stärker fachlich getriebene Entwicklung zu erreichen, haben wir uns für den Einsatz von Business Process Management (BPM) entschieden.«
»Anfangs hatten wir eine ganze Reihe von BPM-Suiten evaluiert (u. a. Bosch SI, IBM und edorasware) und wussten sofort, was wir nicht wollten:
Camunda ist der einzige Hersteller, der BPMN 2.0 wirklich konsequent unterstützt und nicht den „Zero-Code BPM“-Mythos propagiert. Camunda hat uns nicht gezwungen, unsere IT-Umgebung oder den Technologie- Stack zu ändern, sondern eine voll integrierbare BPM-Engine mit optional verfügbaren Tools angeboten. Dadurch konnten wir von BPM profitieren, ohne uns auf spezifische Produkte einstellen zu müssen. Wir konnten uns frei entscheiden, welche Produkte und Technologien wir für UI, Monitoring, Reporting, Suche usw. einsetzen wollten. Hinzu kam eine Integration mit Java EE, sodass wir auch von Java EE voll profitieren konnten.«
»Unser Projekt war wie folgt aufgestellt:
Technisch haben wir mit Camunda keine nennenswerten Herausforderungen gehabt. Als Organisation mussten wir verstehen, dass das Management und die Business Process Owners nun direkt und sehr präzise mit den Softwareentwicklern kommunizieren können. Die Einführung von BPM in einer Organisation ist anspruchsvoll, aber sobald die Betroffenen die Vorteile erkennen, macht es sehr viel Spaß.«
»Wir haben vor allem drei Dinge erreicht:
Zusammenfassend kann man sagen: Camunda ermöglicht uns den Einsatz von BPM ohne besondere Abhängigkeiten. Als Organisation profitieren wir von BPM und haben uns trotzdem unsere Stärken erhalten. Wir haben einen fachlich getriebenen Entwicklungsprozess: Was wir entwickeln, ist fachlich motiviert und für jeden transparent und im Ergebnis zuverlässig und von höherer Qualität. Im Projekt haben wir über 100 Geschäftsprozesse definiert. Pro Tag bedeutet dies 5.000 konkrete Vorgänge (Prozessinstanzen). Auf Fachseite sind ca. 250 Anwender in die Geschäftsprozesse involviert.«
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